Descripción
4° und kl.-8°. Zus. 7 3/4 Seiten. Mit den beiden Umschlägen, Karten mit Adressen. An den Literarhistoriker, Goethekenner und späteren Direktor des Märkischen Museums in Berlin, Otto Pniower (1859-1932). - (1) Berlin, 6. VIII. 1899. 2 Seiten. Brief mit frankiertem und adressiertem Umschlag: »[.] Es war am 8ten Mai dieses Jahres, als Sie mich durch eine Zusendung mit begleitendem Briefe erfreuten. Sie hatten mein Goethe-Brevier mal wieder beim Wickel und wollten das nicht hinter meinem Rücken thun. Ich habe das sehr nett gefunden, und die Schläge, die Sie gegen mich führten, verwandelten sich in ein sanftes auf den Rücken klopfen, als ob ich Husten gehabt hätte. Vor allem bin ich ja ganz Ihrer Ansicht, nämlich daß das Goethe-Brevier noch sehr mangelhaft ist. [.]. Allerdings in Ihren Augen ist es ohnehin schon eine Verwerflichkeit, daß ein Nichtphilologe sich eines solchen Versuches überhaupt erdreistet hat [.]. Da ich gar nicht eigensinnig bin [.], so erscheint es mir als ?zwanglos? gegeben, mich in diesem Momente an Sie zu wenden [.] nun rathen Sie mir mal ein wenig. Ich müßte verbohrter sein als eine Bordellhure, wenn ich nicht ohne weiteres zugeben wollte, daß Sie von der Goethebiographie und allen wissenschaftlichen Fragen auf dem Felde Goethe unendlich mehr wissen [.]«. Mit eigenh. Anmerkung von Pniower mit Bleistift die »Zwanglosen« betreffend (s. u.). - (2) Berlin 10. VIII. 1899. 1 Seite. Rohr-Postkarte mit Adresse: Kleines, lustig formuliertetes Verabredungsschreiben für den selben Tag »Abends 8 Uhr!« - (3) Berlin, 4. IX. 1900. 1 Seite. Brief mit frankiertem und adressiertem Umschlag mit rotem Lacksiegel und zahlr. postalischen Vermerken (Nachsendung betreffend): Übersendet Korrekturbogen des neuen Goethe-Breviers »ich bin ohne Gelehrtendünkel [.] und lasse mich gerne corrigieren [.] Heil und Sieg Ihr Otto Erich«. - (4) Berlin, 4. XI. 1900 (Poststempel). 1 Seite: kündigt Interimsadresse in Kaltenleutgeben bei Wien an und stellt Fragen zur Datierung von Gedichten (»Epistel« und »Paria«). Rote Tinte. - (5) Kaltenleutgeben, 8. XII. 1900 (Poststempel). 1 Seite: »Sie schrieben mir [.] von ein paar (?) Thorheiten, die im Vorwort [des Goethe-Breviers] standen [.]. Ich will dies Vorw[ort], so thöricht es sicherlich ist, als ?historisch? wieder drucken lassen, weil das Brandmal aller Sklaven die Reue ist, aber Anmerkungen will ich dazu machen [.]. Einen ganz famosen verlängerten Nachmittag gestern nach der Generalprobe der Orestie mit Schlenther verlebt, wobei wir auch Ihrer in zwangloser Liebe gedachten [.]« - (6) Schloss Marbach bei Radolfzell am Bodensee, 7. III. 1901. 1 Seite: bemüht sich, die Goetheana in seiner Wohnung für Pniower ausfindig machen zu lassen. »Sollte der Versuch fehlschlagen, so bitte ich Sie sich die Bücher bei Lazarus auf mein Conto neu zu bestellen, da ich wohl noch 1/2 jahr von Berlin fern sein werde«. Kleine Schabspur, einige Buchstaben betroffen. - (7) Ansichtspostkarte »Kloster S. Georgien in Stein a. Rhein«, 12. III. 1901. 1/4 Seite: »Ich ärgere mich jetzt doch wüthend, daß ich dieses scheußliche Gedicht die Marienbader Elegie [auf Ihr Anraten hin] aufgenommen habe. Dieses aufgeplusterte hohle Stroh soll der Teufel holen. ?Im Handeln, seis zur Freude seis dem Lieben? - wenn da nicht die Geduld reißt - Gottverdammich! Das ist eine ekelhafte Wichtigthuerei und weiter gar nichts [.]«. Rote Tinte. - (8) Ansichtpostkarte Rom »Marco Aurelio«, Hotel Centrale, 30. VI. 1901. 1/2 Seite: »Das Goethe-Brevier erscheint nun doch nicht zu Goethes Geburtstag. Es liegt zwar fertig, aber der Verleger [Karl Schüler in München] hält den Moment zum Erscheinen jetzt für nicht günstig [.]« Kleiner Randriss. - OEH hatte bereits 1895 seine Auswahl aus den Werken Goethes mit dem Untertitel »Goethes Leben in seinen Gedichten« veröffentlicht. Diese erschien dann revidiert 1901. In dem Vorwort zu diesen zweiten Auflage bedankte er sich ausdrücklich bei Pniower für dessen Mithilfe. Die Anspielungen »zwanglos« bezieht sich auf ein. N° de ref. del artículo 9572
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Detalles bibliográficos
Título: Zwei eigenh. Briefe und sechs e. Postkarten,...
Editorial: Berlin Schloss Marbach bei Radolfzell Kaltenleutgeben im Wienerwald und Rom - 1901
Año de publicación: 1899
Encuadernación: weicher Einband
Condición de la sobrecubierta: Sobrecubierta no Incluida
Ejemplar firmado: Firmado por el autor