Publicado por Berlin: Kupferstichkabinett, 1983
Librería: Fundus-Online GbR Borkert Schwarz Zerfaß, Berlin, Alemania
Mappe. Condición: Sehr gut. 15 S., Abb. Die Mappe ist minimal berieben, ansonsten ein sehr gutes und sauberes Exemplar ohne Anstreichungen. - (Auszug:) Einführung. Wer ein Kunstwerk allein befragt nach Eigenschaften der Komposition, wer Spannungsreichtum der Form und Vielfalt der Motive genießen möchte, den wird die Kunst Max Beckmanns in hohem Maße befriedigen und zugleich verstören. Alle Wünsche, die ein fiktiver Betrachter dieser Art hegt, werden wohl erfüllt, aber gegen eine verkürzte Sicht hat Beckmann sein Werk auf zweifache Weise geschützt. Er bindet die beiden mit dem Schlagwort 'Form und Inhalt' belegten Elemente unauflöslich, sich wechselseitig bedingend, aneinander. Und er verstellt schneller Konsumierbarkeit seiner Kunst den Weg durch ein Irritationsmoment. Daß seine Schöpfungen sinnträchtig sind, läßt sich nicht übersehen, aber ihr Gehalt ist nicht selten nur schwer zu entziffern. Beckmann zu dieser Zeit wohnhaft in Frankfurt am Main schuf die 'Hölle'-Blätter unter dem Eindruck eines Berliner Aufenthalts im März des Jahres 1919. Er besuchte die Stadt in unmittelbarer zeitlicher Nähe zu einem der grausamsten Geschehnisse des deutschen Bürgerkriegs jener Monate, der als 'Märzaufstand' bekannten Straßenkämpfe. In ihrem Verlauf wurden mehr als 1200 Menschen getötet. Wenige Wochen zuvor war der 'Spartakusaufstand' niedergeschlagen worden, waren Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg ermordet worden. Einzelne Szenen der graphischen Folge nehmen unmittelbar Bezug auf die Ereignisse in Berlin oder an anderen Schauplätzen der deutschen Revolution. In der 'Hölle' aber zieht Beckmann auch Bilanz aus seiner Erfahrung des Weltkriegs, an dem er 1914-1915 als Sanitätssoldat teilnahm, und der ihn wie Ernst Ludwig Kirchner und George Grosz trieb. in den seelisch-körperlichen Zusammenbruch. Die vorliegenden Blätter richten sich an Lehrer und Schüler in den Fächern Bildende Kunst und Geschichte und sind der Versuch einer Analyse der Graphik-Folge 'Die Hölle' im Hinblick auf ihre zeitgeschichtlichen Bezüge und ihr kunsthistorisches Umfeld. Die Zusammenstellung von Text und Abbildungen erfolgte unter Verwendung des ausführlichen Kataloges: Max Beckmann, Die Hölle 1919, A. Dückers, Kupferstichkabinett Berlin, Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz, 1983. Sprache: Deutsch Gewicht in Gramm: 550.