Pierre Bourdieus »Kultursoziologie« gilt in den Humanwissenschaften zu Recht als bahnbrechende Errungenschaft. Nicht allein deshalb, weil sie anders als die spekulative Kulturphilosophie klassischer Prägung den Umgang mit »Kultur« in seinen konkreten Erscheinungsformen empirisch erforscht, sondern gleichzeitig auch die soziale Bedingtheit dieser »Gebrauchsweisen« von Kultur in einen fundamental klassentheoretischen Rahmen stellt, der einen entscheidenden Beitrag zur Vergegenwärtigung »symbolischer Herrschaft« durch »Kultur« leistet. Die hier versammelten Beiträge zur »Anatomie des Geschmacks«, allesamt Vorstudien zu Bourdieus epochalem Buch über »Die feinen Unterschiede«, illustrieren eindrücklich diesen beispiellosen Entwurf einer praxeologisch fundierten Theorie der sozialen Welt.
Pierre Bourdieu (* 1. August 1930 in Denguin, Pyrénées-Atlantiques; 23. Januar 2002 in Paris) war einer der bekanntesten Soziologen des 20. Jahrhunderts. Er studierte Philosophie in Paris an der École Normale Supérieure. Mit einem Buch über den Aufenthalt in Algerien 1958 - 1960 (»Die zwei Gesichter der Arbeit«) begründete er seine Reputation als Soziologe. Seit 1981 hatte Bourdieu einen Lehrstuhl am Collège de France. Im Jahre 1993 wurde er mit der »Médaille d'or du Centre National de la Recherche Scientifique« (CNRS) ausgezeichnet. Pierre Bourdieus soziologische Forschungen, zumeist im Alltagsleben verwurzelt, waren vorwiegend empirisch orientiert. Er war bekannt als politisch interessierter und aktiver Intellektueller, der sich gegen die herrschende Elite und den Neoliberalismus wandte.
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